Besuch beim dänischen Katastrophenschutz
- Nico Hessel

- 16. Aug.
- 2 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 10. Sept.
Ich bekam die Möglichkeit, mir einmal die Katastrophenschutz-Einheit „Beredskabsstyrelsen“ der Region Südjütland anzuschauen. Die Aufgaben ähneln sehr dem deutschen THW – Technisches Hilfswerk.
Zum Aufbau:
Die Katastrophenschutzbehörde Süddänemark in Haderslev ist Teil des staatlichen Katastrophenschutzes und unterstützt andere Katastrophenschutzbehörden in der Region Süddänemark. Die Katastrophenschutzbehörde hat Kooperationsvereinbarungen zur Unterstützung anderer Behörden, darunter u. a. der Polizei, der dänischen Veterinär- und Lebensmittelbehörde, der Umweltschutzbehörde und der dänischen Bahn. Die Katastrophenschutzbehörde Süddänemark verfügt über ein rund um die Uhr einsatzbereites Notfallteam aus Beamten und Wehrpflichtigen, das bei schweren und personalintensiven Unfällen oder wenn Spezialausrüstung und speziell ausgebildetes Personal benötigt werden, sofort Hilfe leisten kann. Das Bereitschaftsteam besteht aus 3 Beamten und 12 Wehrpflichtigen, kann aber bei Personalbedarf aufgestockt werden. Außerdem verfügt die Katastrophenschutzbehörde Süddänemark über etwa 40 ehemalige Wehrpflichtige, die hinzugezogen werden können. Innerhalb des Zivildienstes / der Wehrpflicht durchläuft man die staatliche Feuerwehr-Ausbildung mit diversen extra Lehrgängen wie u. a. Technische Rettung, Kommunikationstechniker und Gefahrgut.
Im Laufe der Zeit war die Katastrophenschutzbehörde mehreren Ministerien angegliedert, aktuell ist sie dem Ministerium für öffentliche Sicherheit und Notfallvorsorge zugehörig. In der Vergangenheit waren das u. a. Innenministerium, Justizministerium und Verteidigungsministerium.
Standorte:
Insgesamt gibt es in Dänemark sechs Standorte der Beredskabsstyrelsen.
Sydjylland (Haderslev)
Bornholm (Allinge)
Hovedstaden (Hedehusene)
Midtjylland (Herning)
Nordjylland (Thisted)
Sjælland (Næstved)

Einsatzbereich:
Der Einsatzbereich vom Standort in Haderslev umfasst die komplette Region Syddanmark – offiziell soll die Behörde innerhalb von 2 Stunden in jeder Ecke des zuständigen Bereiches vor Ort sein. Aufgrund der teils langen Strecken werden die Aufgaben auch gerne an nähere Standorte weitergegeben.
Alarmierung:
Allerdings wird die Einheit nicht bei Einsätzen automatisch mit alarmiert, sondern kommt explizit auf Anforderung, z. B. durch die örtliche Feuerwehr, die Manpower oder spezielles Equipment anfordert. Die Alarmierung erfolgt über Telefon. An der sogenannten „Wache“ nimmt einer der diensthabenden Wehrpflichtigen das Alarm-Telefon entgegen und notiert den Namen des z. B. Einsatzleiters, die Adresse, die vor Ort befindliche Lage und welche Aufgabe übernommen werden soll. Der diensthabende Einsatzleiter entscheidet dann, welche Fahrzeuge mit welcher Besatzung ausrücken. Allerdings unterstützt die Einheit auch bei größeren polizeilichen Maßnahmen, bei Auslandseinsätzen oder bei der Keulung von Tieren bei z. B. Vogelgrippe.
Fuhrpark:
Am Standort in Hadersleben sind zahlreiche Fahrzeuge stationiert, siehe Auflistung.
Kommandowagen
ATV
Pritschenwagen
Wechselladerfahrzeuge
Diverse Löschfahrzeuge
Großraumtanklöschfahrzeuge
Rüstwagenkran
Gerätewagen-Logistik
Einsatzleitwagen
Gerätewagen-Gefahrgut
Diverse Abrollbehälter
Boote
Kranwagen
Teleskoplader
Diverse PKW
Aufgrund der Anzahl an Fahrzeugen gibt es hier einmal einen Link zu einer Fahrzeugübersicht mit Bildern und ehemaligen Fahrzeugen: https://beredskabsstyrelsens-biler.dk/
Bildergalerie



















































