Großübung am Museum Haithabu: Einsatzkräfte trainieren den Ernstfall
- Nico Hessel

- 1. Okt.
- 2 Min. Lesezeit
Busdorf, 25.09.2025 – Am Donnerstagabend wurde auf dem Gelände des Wikinger-Museums Haithabu eine großangelegte Einsatzübung durchgeführt. Unter Federführung der Feuerwehr Busdorf und in enger Abstimmung mit dem Rettungsdienst Schleswig-Flensburg sowie der Johanniter-Unfall-Hilfe Schleswig trainierten Einsatzkräfte verschiedener Organisationen ein komplexes Szenario mit Feuer und mehreren Verletzten.
Übungsszenario: Kellerbrand mit vielen Betroffenen
Um 18:15 Uhr wurde die Brandmeldeanlage des Museums im Rahmen des Übungsszenarios ausgelöst. Die Erkundung vor Ort ergab ein bestätigtes Feuer im Kellerbereich sowie mehrere vermisste Personen. Daraufhin wurde das Alarmstichwort von „FEU G Y“ auf „FEU G R20“ erhöht. Die Feuerwehren aus Busdorf, Jagel und Dannewerk übernahmen mit mehreren Trupps unter Atemschutz die Brandbekämpfung sowie die Menschenrettung im Innen- und Außenangriff.
Timo Schlicht, stellvertretender Wehrführer der Feuerwehr Busdorf und Mitorganisator, hob hervor, wie wertvoll die Übung für die beteiligten Wehren war: „Schön, dass es die Möglichkeit gab, mit diesen Einheiten zusammenzuarbeiten. Im echten Einsatz ist eine solche Konstellation an einem schwer zugänglichen Ort glücklicherweise selten – umso wichtiger ist es, genau das zu trainieren. Raumordnung ist ein nicht zu unterschätzender Aspekt, und der strukturierte Aufbau von Führungsstrukturen war hier entscheidend für den Übungserfolg.“ Er betonte weiter: „Es war deutlich zu erkennen, dass alle Beteiligten ihr Handwerk verstehen.“
Rettungsdienst übernimmt medizinische Koordination
Der Rettungsdienst des Kreises Schleswig-Flensburg übernahm frühzeitig die medizinische Gefahrenabwehr. Der ersteintreffende RTW richtete einen Rettungsmittelhalteplatz ein und übernahm die vorläufige Einsatzleitung Rettungsdienst.Zu den Aufgaben zählten die Lagedarstellung, Rückmeldung an die Leitstelle, Sichtung der Patienten und die Festlegung eines Übergabepunktes. Mit Eintreffen weiterer Einheiten – darunter mehrere Rettungs- und Krankentransportwagen, sowie der GW-MANV – erfolgte die Versorgung der Verletzten gemäß Triagekategorien.
In einer Stellungnahme betont der Rettungsdienst Schleswig-Flensburg: „Das Zusammenspiel von Feuerwehr, Rettungsdienst und Katastrophenschutzeinheiten hat erneut verdeutlicht, wie entscheidend abgestimmte Abläufe und eine klare Kommunikation im Einsatzfall sind. Die erste strukturierte Einschätzung durch den ersteintreffenden RTW sowie die spätere Koordination durch die Einsatzleitung haben einen geordneten Ablauf ermöglicht. Die Versorgung an der Patientenablage verlief strukturiert – ein Ergebnis guter Vorbereitung.“
Johanniter mit Sanitätsmodul und Verpflegungseinheit eingebunden
Die Johanniter-Unfall-Hilfe Schleswig stellte den Behandlungsplatz für Patienten mit geringem Versorgungsbedarf (Kategorie Grün) sowie die Verpflegungseinheit für alle Einsatzkräfte.
Peter Sokollik, Dienststellenleiter der JUH Ortsverband Schleswig und Mitorganisator der Übung, betonte: „Solche Übungen sind nicht nur wertvolle Trainingsmöglichkeiten, sondern auch ein bedeutender Schritt hin zu einer noch engeren und reibungsloseren Zusammenarbeit – gerade in der heutigen Zeit ist das unerlässlich. “Sokollik hob besonders die interdisziplinäre Abstimmung hervor:„Feuerwehr, Rettungsdienst, MANV-Einheit und unsere Sanitätskomponente der Johanniter arbeiteten in diesem Szenario eng zusammen – für einige war es das erste Mal in dieser Konstellation. Und es hat sehr gut funktioniert.“ Mit Blick auf den Bevölkerungsschutz ergänzte er: „Es ist ein starkes Signal an die Menschen in unserem Kreisgebiet: Im Ernstfall – ob hauptamtlich oder ehrenamtlich – können sie sich auf qualifiziertes Personal verlassen. Das Fundament dieser Arbeit ist der gelebte Zusammenhalt der Organisationen.“
Fazit: Übung stärkt Zusammenarbeit und Einsatzfähigkeit
Alle Beteiligten zogen ein positives Fazit. Die Übung ermöglichte das Überprüfen und Festigen bestehender Abläufe unter realitätsnahen Bedingungen. Besonders hervorgehoben wurde die interdisziplinäre Zusammenarbeit und die effektive Kommunikation zwischen den Einheiten.
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