Tödlicher Unfall auf der A7 bei Schleswig – Polizei prüft Zusammenhang mit Demonstration auf Brücke
- Nico Hessel

- 17. Okt.
- 2 Min. Lesezeit
Protest mit hellen Scheinwerfern über der Autobahn
Nach Angaben der Polizei ereignete sich der Unfall gegen 21.20 Uhr auf der A7 bei Bollingstedt. Auf der Brücke am Buschgreenweg protestierte zu diesem Zeitpunkt eine Gruppe von Menschen gegen die Bundesregierung.
Zeugen berichteten, die Brücke sei mit Scheinwerfern und hellen Lampen stark ausgeleuchtet gewesen. Die Lichter seien deutlich über der Fahrbahn sichtbar gewesen – möglicherweise zu grell für vorbeifahrende Autofahrerinnen und Autofahrer.
Zwei Unfälle in kurzer Folge
Zunächst kam es zu einem Auffahrunfall zwischen einem in Dänemark zugelassenen VW Polo und einem Skoda Octavia, ebenfalls mit dänischem Kennzeichen. Der Skoda-Fahrer konnte seinen Wagen noch auf den Seitenstreifen lenken und wurde leicht verletzt.
Der VW Polo blieb jedoch quer auf dem rechten Fahrstreifen stehen. Nur wenige Augenblicke später prallte ein mit frischem Fisch beladener LKW ungebremst in die Beifahrerseite des stehenden Wagens. Der 18-Tonner schleifte den Polo rund 150 Meter mit, bevor er zum Stehen kam.
Für die Fahrerin kam jede Hilfe zu spät – sie verstarb noch an der Unfallstelle.
Rettungshubschrauber landet auf der A7
Ersthelfer versuchten, die schwer verletzte Frau aus dem Wrack zu befreien und begannen sofort mit Reanimationsmaßnahmen. Neben drei Rettungswagen wurde der Rettungshubschrauber Christoph Europa 5 alarmiert, der direkt auf der Autobahn landete.
Die A7 musste daraufhin in beide Richtungen voll gesperrt werden. Auch die Freiwilligen Feuerwehren aus Schuby und Schleswig-Friedrichsberg waren im Einsatz.
Der Notarzt konnte jedoch nur noch den Tod der Autofahrerin feststellen. Der Fahrer des LKW blieb unverletzt.
Autobahn bis Mitternacht gesperrt
Die Fahrbahn in Richtung Süden wurde gegen 22.40 Uhr wieder freigegeben, Richtung Norden blieb die Sperrung bis Mitternacht bestehen. Danach konnte der Verkehr einspurig an der Unfallstelle vorbeigeführt werden.
Die Polizei ließ die mit Trümmern übersäte Fahrbahn reinigen, außerdem musste die Fischladung des LKW in ein anderes Fahrzeug umgeladen werden.
Polizei befragt Demonstrierende
Nach dem Unfall nahm die Polizei die Ermittlungen auf und befragte auch die Teilnehmenden der Protestaktion auf der Brücke als Zeugen. Ihre Personalien wurden aufgenommen. Nach Angaben von Zeugen sollen die Demonstrierenden nach dem Unfall ihre Fahnen eingerollt und die Brücke verlassen haben.
Bildergalerie



























